Der Blick durch den Sucher auf einen Mountainbiker.

Sportfotografie: Einstellungen & Tipps zur Ausrüstung für Anfänger:innen

Die Outdoor- und Sportfotografie ist mehr als nur Action und Technik – sie verbindet Abenteuerlust mit Kreativität. Ob du den Powder-Spray im Sonnenlicht, die Spannung am Trail-Einstieg oder die Ruhe am Gipfel einfängst: In der Sportfotografie geht es darum, Bewegung, Emotion und Atmosphäre in einem einzigen Bild oder als Teil einer Reportage lebendig zu machen.

Damit dir der Einstieg gelingt, geht es in diesem Artikel um die richtige Ausrüstung, Kameraeinstellungen und Techniken, die du wirklich brauchst – und worauf du in unterschiedlichen Szenarien achten solltest. Angefangen mit der passenden Kamera und Sensorgröße über die Wahl der passenden Objektive sowie passendem Zubehör und den entsprechenden Einstellungen.

Egal, ob du am Berg, auf dem Trail oder knietief im Schnee stehst – hier erfährst du alles, was du brauchst, um deine Momente professionell und mit eigener Handschrift festzuhalten.

Was ist überhaupt Sportfotografie?

Als Sportfotografie wird grundsätzlich das Festhalten von bewegten Motiven im Sport-Kontext verstanden. Was sofort auffällt, ist, dass es unglaublich viele 

Die Sportfotografie ist ein spezieller Bereich der Fotografie, der sich darauf konzentriert, Bewegung, Dynamik und Emotionen sportlicher Aktivitäten einzufangen – egal ob beim Skifahren, Klettern, Laufen oder Teamsport. Ziel ist es, den richtigen Moment in der gewünschten Bildsprache festzuhalten: den Sprung über den Kicker, den Zielspurt, die Konzentration vor dem Start oder die Freude nach dem Erfolg.

Häufig wird in diesem Zusammenhang noch zwischen Indoor- und Outdoor-Sportarten unterschieden. Gerade bei Outdoor-Sportarten kommen zusätzlich erschwerte Bedingungen wie schnelle Bewegungen, wechselndes Licht, Wetter und Distanz hinzu, welche die Technik, Timing und Erfahrung erfordern. Neben gutem Equipment spielt das Verständnis für den Sport selbst eine große Rolle: Wer weiß, wann ein Athlet beschleunigt, abspringt oder abbremst, kann den perfekten Moment vorhersehen.

Kurz gesagt: Sportfotografie verbindet technisches Können mit Gespür für Timing und Emotion.

Eine Person auf der Ladefläche eines Pickups mit einer Kamera.

Tipps für die Sportfotografie: die beste Ausrüstung im Überblick

Stell dir vor: Du stehst noch vor Sonnenaufgang an einem Gipfel, Nebelschwaden ziehen durchs Tal, und vor dir beginnt ein knackiger Singletrail, auf dem du heute mit einigen Athlet:innen Bilder für ein Magazin shootest. Und dann merkst du, dass du dein Equipment das Falsche ist. Bevor du deinen Rucksack packst, solltest du daher ein paar Fragen für dich beantworten:

  • Shoote ich Indoor oder Outdoor? Wenn du in einer beheizten Halle fotografierst, kannst du dich bequemer kleiden und die Funktionalität gerät in den Hintergrund.
  • Wie soll das Wetter werden? Benötige ich extra Schutz für mein Equipment oder zusätzliche Reinigungstücher, um das Equipment sauber zu halten.
  • Welchen Lichtstimmungen sind erwartbar? Wird das Shooting im Wald stattfinden, sind mitunter Lichtstarke Objektive oder zusätzliche Blitze erforderlich. Im Gegensatz dazu sind Fototage im Schnee meist dankbarer, da viel Umgebungslicht vorhanden ist.
  • Wie lange werden wir unterwegs sein? Eine wichtige Frage, wenn es um die richtige Menge Akkus oder Speicherkarten geht.
  • Ist Mobilität entscheidend? Bei Events oder für Reportagen ist manchmal eine leichte Ausrüstung die bessere Wahl, um an den Athlet:innen dran zu bleiben oder um sich schnell auf neue Situationen einzustellen.

Am besten beantwortest du diese Fragen bereits für dich, bevor du dir deine Kameraausrüstung kaufst. Andernfalls wirst du in der Realität mit Problemen konfrontiert, die sich hätten vermeiden ließen – und du sparst dir einiges an Kosten!

Mehrere Fotoobjektive und eine Kamera liegen nebeneinander.

Vollformat oder APS-C: Die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Sensorgröße

Der erste Punkt auf dem Einkaufszettel ist meist das Kameragehäuse. Ich habe euch daher die Vor- und Nachteile beide Systeme aufgelistet:

  • Ein Vollformatsensor bietet dir klare Vorteile, wenn es um Dynamikumfang und Low-Light-Leistung geht. Gerade bei Sonnenauf- oder -untergang, wenn das Licht weich und kontrastreich ist, können Vollformatkameras mehr Details und Bildinformationen einfangen. Außerdem verhilft dir der größere Sensor zu einem schöneren Bokeh – perfekt für Porträts im Gegenlicht auf dem Trail. Der Nachteil: Vollformatkameras sind meist teurer und schwerer. Zudem sind die Systeme meist komplexer, weshalb sie potenziell anfälliger bei anspruchsvollen Outdoor-Einsätzen sind.
  • APS-C-Kameras dagegen punkten mit einem niedrigeren Gewicht, günstigeren Preisen und Reichweite. Durch den Crop-Faktor wirken Teleobjektive „länger“, was dir beim Fotografieren von Actionszenen auf Distanz – etwa um ein:e Freerider:in auf einem gegenüberliegenden Hang einzufangen – Vorteile verschaffen kann. 

Tipp: Gerade zu Beginn deiner Sportfotograf:innen-Karriere kannst du Foren oder Gebrauchtmärkte nutzen, um günstige Bodies zu erwerben. Achte vor dem Kauf darauf, wie viele Auslösungen bereits getätigt wurde. Jeder Kamera-Verschluss hat eine gewisse Lebensdauer, welcher sich auslesen lässt. 

Spiegelreflex- oder elektronischer Sensor für Sportaufnahmen?

Spätestens seitdem Sony auf dem Kameramarkt mitmischt, ist die Frage lauter geworden, ob es Spiegelreflexkameras überhaupt noch braucht. Doch welches System hat das größere Potential, wenn es um Tempo, Timing und Technik geht.

  • Spiegelreflexkameras gelten als robust, zuverlässig und langlebig – fast wie das gute alte Freeride-Bike, wo gefühlt noch nie ein Dämpfer-Service fällig war. Der mechanische Verschluss hat sich bewährt, funktioniert auch bei Kälte zuverlässig und liefert eine echte optische Vorschau durch den Sucher – ohne Verzögerung oder digitale Effekte. Gerade bei grellem Sonnenlicht in den Bergen ist das ein Vorteil, wenn sonst nur die Display-Kontrolle bleibt. Der Nachteil: DSLRs sind größer, schwerer und lauter – das Klickgeräusch kann bei Wildlife-Szenen oder Momenten höchster Konzentration störend wirken. Und das zusätzliche Gewicht spürst du spätestens beim Aufstieg.
  • Kameras mit elektronischem Verschluss (also spiegellose Systeme) sind dagegen leichter, schneller und leiser – perfekt, wenn du mitten im Powder liegst und den Moment einfangen willst, in dem dein Kumpel durch die Schneewolke pflügt. Sie ermöglichen flüsterleise Serienaufnahmen mit extrem hohen Bildraten – ideal für Actionfotografie oder Sprünge im Snowpark. Außerdem kannst du mit ihnen oft direkt sehen, wie Belichtung und Weißabgleich im Bild wirken – ein echter Vorteil bei wechselnden Lichtverhältnissen zwischen Sonne und Schatten. Allerdings sind elektronische Verschlüsse anfälliger für Rolling-Shutter-Effekte bei schnellen Bewegungen, und bei eisiger Kälte kann der Akkuverbrauch spürbar höher sein.

Kurz gesagt: Wenn du auf Zuverlässigkeit und Ausdauer setzt, ist eine klassische Spiegelreflex wie ein treuer Begleiter auf langen Touren. Willst du Geschwindigkeit, Kompaktheit und Lautlosigkeit, ist eine spiegellose Kamera mit elektronischem Verschluss dein moderner Freeride-Partner.

Ein Blick von oben auf eine große Auswahl an Kamera-Equipment.
Gerade zu Beginn ist die Frage nach der richtigen Sensorgröße entscheidend.
Viele Fotoobjektive, die nebeneinander liegen.
Wähle die Brennweite und Lichtstärke deiner Objektive passend zu deinen Sportarten.

Objektive für Sportfotograf:innen

Welche Linse du dir kaufen möchtest, hängt von vielen Faktoren wie dem eigenen Geldbeutel ab. Ich habe nachfolgend die Aspekte zusammengefasst, die für mich ausschlaggebend sind. Abhängig davon was und in welchen Situationen du fotografierst, kann deine Gewicht anders ausfallen:

  • Brennweite: Sie beschreibt den Abstand zwischen der Linse und dem Sensor und bestimmt, wie stark ein Motiv vergrößert oder wie weit der Bildausschnitt erscheint. Im besten Fall decken deine Objektive genau den „Entfernungsbereich” ab, den du für deine Sportart benötigst. Zu meiner Standardausrüstung gehören drei Objektive: ein Weitwinkel (z. B. 17–28 mm), ein Standard-Zoom (28–75 mm) sowie ein Telezoom (75–180 mm). Mit dieser Ausrüstung bin ich flexibel genug, um beim Biken eine Vielzahl von Situationen fotografieren zu können. Als Surf-Fotograf:in kann es wiederum sein, dass du Objektive mit einer längeren Brennweite bevorzugst, während Skate-Fotograf:innen womöglich auf eine Vielzahl von Weitwinkelobjektiven wie Fisheye oder Tilt-Shift-Linsen setzen, um dynamische Shots zwischen Häuserschluchten zu bekommen.
  • Lichtstärke: Die Blende eines Objektivs gibt an, wie viel Licht durch die Öffnung der Linse auf den Sensor fällt – je kleiner die Blendenzahl (z. B. f/2.8), desto heller und lichtempfindlicher ist das Objektiv. Wie lichtstark deine Objektive sein müssen, hängt vom Umgebungslicht ab. Ich für meinen Teil fotografiere viel im Wald, weshalb alle meine Linsen eine Offenblende von mindestens f/2.8 haben – und manchmal reicht auch das nicht. 
  • Material und Gewicht: Achte beim Kauf deines Objektivs darauf, dass es robust genug ist, um Kälte, Feuchtigkeit und plötzliche Wetterwechsel zu widerstehen. Behalte jedoch im Hinterkopf, dass ein robustes Objektiv immer mehr wiegt, wie vergleichbare Modelle aus hartem Kunststoff.
  • Autofokus und Bildstabilisator: In der Sportfotografie zählt jede Millisekunde – und ein schneller, präziser Autofokus ist unverzichtbar. Je schneller die Sportart, desto besser muss das Tracking- oder der kontinuierliche Autofokus (AF-C) arbeiten, um die sich bewegenden Motive zu fokussieren. Der Bildstabilisator hilft dir vor allem in Situationen, in denen du aus der Hand fotografierst oder bei wenig Licht arbeitest – bei ruhigen Szenen oder Schwenks mit langen Brennweiten verhindert er verwackelte Bilder. Bei Actionshots mit sehr kurzen Belichtungszeiten ist er weniger entscheidend.
  • Zusätzliche Features: Gute Sportobjektive verfügen über Wetterabdichtungen mit Gummilamellen, die das Eindringen von Wasser, Schnee und Staub verhindern. Eine fluorbeschichtete Frontlinse hilft zusätzlich, dass Wassertropfen oder Schneeflocken einfach abperlen – und du nicht ständig mit Handschuhen am Glas herum wischen musst. Sind Blitze für die Sportfotografie ein Thema?

Kamerarucksack, Stativ, Filter & Co: Welches Zubehör man wirklich braucht?

Bei kaum einer anderen Art der Fotografie ist die Ausrüstung neben Objektiv und Kamera so entscheidend wie bei der Sportfotografie:


  • Bekleidung: Gerade als Fotograf im Outdoorsport ist die Funktionalität deiner Bekleidung entscheidend. Kleide dich so, dass du dich nicht in deiner Bewegung eingeschränkt bist, um Perspektiven zu finden, die ein wenig körperliche Anstrengung mit sich bringen. Achte zudem darauf, dass auch du vor Wind und Regen geschützt bist. Ich für meinen Teil nehme immer ein zusätzliches Shirt und eine Mütze mit, um nach einem An-/Aufstieg nicht in vollgeschwitzten Klamotten verharren zu müssen.
  • Kamerarucksack: Ein robuster Rucksack mit Wetterschutz und Zugriff über die Seite oder den Rücken ist Gold wert – besonders, wenn du auf Tour unterwegs bist und schnell auf deine Ausrüstung zugreifen willst. Ich für meinen Teil lege viel Wert auf einen breiten Hüftgurt, sodass beim Biken oder Skifahren der Rucksack fest am Körper liegt und nicht nach links und rechts abhaut.
  • Stativ: Ein Stativ brauchst du vor allem für Langzeitbelichtungen – etwa, wenn du bei Nacht den beleuchteten Camper bei Sternenhimmel  einfängst oder die Spuren von Stirnlampen auf einer Skitour festhalten willst. Wenn du während deines Shootings das Zusatzgewicht in Kauf nehmen kannst und Beweglichkeit und Reaktionsgeschwindigkeit nicht die höchste Priorität haben, lohnt sich die Anschaffung eines Objektivs. Gerade bei Reportagen ist es gut, zumindest eines dabeizuhaben.
  • Filter: Filter sind das unscheinbare Extra, das deine Bilder aufwertet, denn sie sind mehr als ein Schutz für die Frontlinse: Ein Polfilter reduziert Spiegelungen auf Schnee und Wasser und sorgt für kräftigere Farben. Darüber hinaus gibt es noch ND- oder Verlaufsfilter, die von Filmer:innen oder Landschaftsfotograf:innen aktiv eingesetzt werden, um bestimmte Farbkontraste im Himmel zu verstärken.
  • Speicherkarten: Zu häufig unterschätzter werden die kleinen Karten unterschätzt. Wer den Serienbild-Modus liebt, sollte beim passenden Speichermedium nicht sparen. Andernfalls kann es sein, dass deine Speicherkarte die gesamte Leistung zurückhält. Moderne Modelle erreichen Schreib- und Lesegeschwindigkeiten von rund 300 MB/s.

Reinigungszubehör: Wer Outdoorsport fotografiert, muss damit rechnen, dass sein Equipment dreckig wird – entweder durch das Wetter, beim Objektivwechsel oder weil man eben nah dran ist und beim Biken durchaus Erde aufgewirbelt werden kann. Aus diesen Gründen habe ich immer eine kleine Tasche mit einem Brillenputztuch, Blasebalg sowie einem “Reinigungsstift” mit mir herum.

Ein Kamerarucksack, der auf dem Boden liegt und wo man die Ausrüstung im Inneren sehen kann.
Packe deinen Kamerarucksack so, dass du schnell an die Objektive kommst, die du regelmäßig benötigst.

Wähle die passenden Kameraeinstellungen für deine Sportfotos

Die besten Fotos entstehen nicht zufällig, sondern durch kontrollierte Kameraeinstellungen, die perfekt auf Bewegung und Licht abgestimmt sind. In der Outdoorfotografie musst du flexibel reagieren – Sonne, Schatten und Schnee wechseln oft in Sekunden. Wichtig ist das Zusammenspiel aus ISO, Blende und Belichtungszeit: Ein niedriger ISO sorgt für saubere Bilder, eine offene Blende (z. B. f/2.8) trennt dein Motiv schön vom Hintergrund, kurze Belichtungszeiten (1/1000 s oder schneller) frieren rasante Action zuverlässig ein und die Serienbildaufnahme garantiert, dass du keinen Moment verpasst.. Ergänzend spielt der Autofokusmodus eine entscheidende Rolle, um dein Motiv in Bewegung scharf zu halten. Mit etwas Übung findest du schnell das richtige Setup:

Ein Mountainbiker fährt eine Kurve auf einem Pumptrack.Ein Mountainbiker auf einem Pumptrack.

Belichtungszeiten und Blende im Outdoorsport

Die Blende steuert, wie viel Licht durch das Objektiv auf den Sensor fällt – eine offene Blende (z. B. f/2.8) lässt viel Licht hinein und sorgt für eine schöne Hintergrundunschärfe, ideal für Porträts oder Detailaufnahmen im Schnee. Eine geschlossene Blende (z. B. f/8 oder f/11) bringt dagegen mehr Schärfentiefe – perfekt, wenn du Landschaft und Sportler gemeinsam gestochen scharf zeigen willst. Wie groß dein Spielraum mit der Blende ist, wird häufig vom Umgebungslicht vorgeschrieben.

Die Belichtungszeit bestimmt, wie lange der Sensor dem Licht ausgesetzt ist. In der Sportfotografie zählt sie besonders: Kurze Zeiten (1/1000 s oder schneller) frieren Action ein – etwa den Moment, in dem Skifahrer:innen durch den Powder pflügen. Längere Zeiten (z. B. 1/60 s) erzeugen dagegen gezielte Bewegungsunschärfe, wenn du Dynamik ins Bild bringen willst.

Welcher ISO-Wert in der Sportfotografie?

Der ISO-Wert bestimmt, wie empfindlich der Kamerasensor auf Licht reagiert – je höher der ISO, desto heller wird dein Bild, auch bei wenig Licht. Da in der Sportfotografie kurze Belichtungszeiten pflicht sind, um schnelle Bewegungen einzufrieren, ist neben Blende und Belichtungszeit der ISO-Wert eine wichtige Stellschraube, um eine optimale Belichtung zu erzielen . Doch höhere ISO-Werte haben ihren Preis: Mit steigender Empfindlichkeit nimmt das Bildrauschen zu, und feine Details oder Farben wirken unsauber. Daher gilt: So niedrig wie möglich, so hoch wie nötig – bei Sonnenschein lieber ISO 100–400, bei Dämmerung darf’s auch mal ISO 1600 oder mehr sein. Wann das Bild zu rauschen beginnt, hängt zudem von deinem Kameragehäuse ab.

Tipp: Dank der vielen KI-Tools funktioniert die automatische Rauschentfernung verdammt gut. Viele Bildbearbeitungsprogramme wie Lightroom verfügen über effektive Möglichkeiten, das Rauschen im Nachhinein zu entfernen.

Einige alte Verpackungen von Foto-Folmrollen.
ISO zu einer Zeit, in der es noch keine Digitalkameras gab.
Ein Skifahrer springt über einen Kicker.Ein Skifahrer springt über einen Kicker.

Einzel- oder Serienbildaufnahmen im Outdoorsport

Oft entscheidet der Bruchteil einer Sekunde über das perfekte Bild – und hier kommt der Serienbildmodus ins Spiel. Mit hoher Bildrate fängst du ganze Bewegungsabläufe ein, etwa wenn sich ein Snowboarder über den Kicker jagt oder ein Trailrunner durch eine Wasserpfütze pflügt. Der große Vorteil: Du erhöhst die Chance, den exakten Moment der Aktion zu erwischen. Der Nachteil: Serienaufnahmen erzeugen schnell große Datenmengen, die Speicherkarte und Akku stark beanspruchen – und du musst später viele ähnliche Bilder sichten.

Die Einzelbildaufnahme ist dagegen ideal, wenn du bewusst und kontrolliert fotografieren willst – etwa bei Porträts, Produktshots oder ruhigen Szenen auf der Tour. Sie schult dein Timing und spart Speicherplatz, erfordert aber mehr Erfahrung, um den perfekten Moment genau zu treffen. Kurz gesagt: Serienbilder für Action, Einzelbilder für Präzision – wer beide Modi gezielt einsetzt, ist in jeder Situation bestens vorbereitet und spart Platz auf der Festplatte und Zeit beim Sichten der Shots.

Fokuseinstellungen im Sport

In der Sportfotografie entscheidet der richtige Fokusmodus oft über Schärfe oder Unschärfe. Die meiste Zeit nutze in den kontinuierlichen oder nachführenden Autofokus. Dieser passt die Schärfe automatisch an, wodurch ich lediglich den Auslöser im richtigen Moment drücken muss. Bei statischen Motiven oder in Situationen, in denen ich genau weiß, wo und in welcher Pose sich die Athlet:innen befinden werden, nutze ich den Einzelfokus (AF-S) oder sogar den manuellen Fokus

Viele Kameras bieten zudem Fokusfeldsteuerungen wie „Tracking“, „Zonen-AF“ oder „Gesichtserkennung“, die dir helfen, das Motiv im Sucher zu halten – besonders praktisch, wenn der Fahrer auf dich zufährt. Wichtig ist: Vorher ausprobieren, wie dein Autofokus reagiert – im Schnee und bei hellem Licht arbeitet er manchmal anders als erwartet.

Tipp: Je mehr Fokuspunkte dein ausgewählter Modus enthält, desto schneller und präziser ist der Fokus.

Der Blick durch den Sucher auf einen Mountainbiker.
Abhängig von der Anzahl deiner Fokusfelder reagiert der Autofokus schneller oder langsamer.

Das steckt hinter Back-Button-Focussing

Das sogenannte Back-Button-Focusing trennt das Fokussieren vom Auslösen: Statt den Auslöser halb durchzudrücken, um das Motiv scharf zu stellen, legst du den Fokus auf eine separate Taste auf der Rückseite deiner Kamera. Das klingt nach einem kleinen Unterschied, bringt aber große Vorteile – besonders in der Sportfotografie. Wenn du etwa einen Skifahrer auf dich zufahren siehst, kannst du mit dem Daumen den Fokus halten und mit dem Zeigefinger genau im richtigen Moment auslösen, ohne dass die Kamera neu fokussiert. So behältst du die volle Kontrolle über den Schärfepunkt, auch wenn du zwischen Serienaufnahmen oder verschiedenen Entfernungen wechselst. Gerade bei schnellen Szenen im Gelände, wo sich Licht und Bewegung ständig ändern, erhöht das Back-Button-Focusing die Wahrscheinlichkeit von präzisen Treffern und weniger unscharfen Bildern beim späteren Selektieren.

Die Rückseite einer Sony Kamera.
Bei Back-Button-Focussing entscheidest du, auf welchen Knopf du den Fokus legen willst. Je nach Modell bietet sich ein anderes Layout an.

Fototipps für den Alltag

Um regelmäßig zum Shooten zu kommen, schnappt man sich entweder die Freund:innen, mit denen du sowieso unterwegs bist oder du fragst bei einem Verein nach, dass du ihn bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt. Professionelle Fotos machen in der Außenwahrnehmung viel aus, wenn es um das Befüllen der Social Media Kanäle oder Anfragen von regionalen Zeitungen geht. Ein positiver Nebenaspekt ist, dass du dir ein Portfolio aufbauen kannst, welches du wiederum für andere Kund:innen nutzen kannst.

Ein weiterer Tipp ist, sich nicht zu viel mit der Fototechnik zu beschäftigen. Je einfacher dein Equipment ist, desto wichtiger ist es, kreativ zu arbeiten. Schule dein Auge, in dem du bewusst nur mit einer Festbrennweite arbeitest. Hierbei bekommst du ein sehr gutes Gefühl für den richtigen Umgang mit der Entfernung und dem Licht, ohne dass du mit Zoom-Objektiven „schummeln” kannst.

FAQs

Je nach Sportart ist die Funktion „Serienbildaufnahme” entscheidend. Um den besten Moment zu erwischen, solltest du diesen so schnell wie möglich stellen. Moderne Kameras knipsen mittlerweile deutlich mehr als 10 Bilder/Sekunde. Was den Autofokus betrifft, solltest du diesen auf „nachführend” und dessen Empfindlichkeit auf „reaktiv” stellen. Somit verfolgen die Autofokuspunkte das sich bewegende Motiv automatisch, wodurch du die Wahrscheinlichkeit von scharfen Bildern erhöhst.

Viele Sportfotograf:innen schwören auf einen lichtstarken Tele-Zoom mit einer durchgehenden Blende von F2,8 und einer Brennweite von 70–200 mm. Obwohl es sich dabei um ein recht schweres Objektiv handelt, relativiert sich das Gewicht schnell, da du mit dieser Linse in vielen Situationen gute Bilder machen kannst. Welches Objektiv für dich das Richtige ist, hängt jedoch von deinen Motiven und deinem Stil ab. Nicht umsonst, lieben viele Skate-Fotograf:innen ihre Fisheye-Linsen oder Portrait-Künstler:innen ihre 85er-Brennweite.

Ein Mountainbiker auf einem Pumptrack.
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